03.06.2012

 

Es ist Sonntag morgen, die Sonne scheint noch und wir sitzen immer noch im Hafen von Porto Garibaldi fest.

Eigentlich lief ja alles gut. Den Golf von Venedig haben wir verlassen mit einer Misere, die man eigentlich gar niemandem erzählen darf. Wir tun es trotzdem. Beim Besansegeleinrollen hat sich die Nationalflagge mit dem Segel eingerollt. Keine Möglichkeit draussen auf See, die Flagge auszutüddeln. Folglich funktionierte das Segel nicht korrekt. Die Entscheidung nach Porto Garibaldi abzulaufen fiel eigentlich nicht schwer, weil nach Arabella zurück wollten wir nicht. Mit stehendem Besansegel, unter Motor, weiter nach Süden. Fünf Stunden später, natürlich wieder mit Gegenwind, erreichten wir endlich die Einfahrt in den Hafen. Kein Matrose weit und breit, viele freie große Plätze und wir auf den erstbesten.

Natürlich war das ein Privatplatz und wir mussten am nächsten Morgen den Platz wechseln.

Die Flagge war dann nach vier Stunden endlich aus dem Segel befreit. Weil das Lager  sowieso schon lange röhrende Geräusche von sich gab, fiel der Entschluss, dieses zu wechseln nicht schwer. Antriebswelle ausgebaut, aber die Mitnehmerscheibe widersetzte sich allen Versuchen, sie zu entfernen. Bei der Hafendirektion einen Mechaniker angefordert, aber wie das halt hier so ist, braucht alles ein bischen mehr Zeit als bei uns. Für den gleichen Abend noch versprochen........

Am nächsten Morgen kam extra aus Ravenna ein Monteur, der sich das Ganze stirnrunzelnd ansah und einen Termin für Montag morgen versprach.

"It's possible" hat er gesagt und verschwand. Deswegen sitzen wir hier auf Kohlen und warten auf Montag.

Die Einkaufsmöglichkeiten sind gut, auch nicht so weit weg nur Urlaub machen wollen wir hier nicht. Zuviel Kommerz, zu laut und die Strandliegen stehen wie die Zinnsoldaten in Reih und Glied und sind arg teuer. Aber einen Self-Wasch-Salon gibt es hier und den stürmt Dagmar Montag. Und der Gerhard wartet auf den Monteuer und lackiert derweil am Schiff.

21.06.2012

Hat lange gedauert, aber die neuen Lager sitzen. Während der Einbauphase hatten wir uns entschlossen, am heiligen Sonntag einen Angelausflug zu machen und sind mit so einem Sportfischer losgefahren. Sonntag morgen um 6 klingelte der Wecker, Kaffee getrunken, Stullen geschmiert und dann los zur Ablegestelle. Uns wurden Angelruten sowie Köder in die Hand gedrückt und dann gings eine Stunde raus aufs Meer. SO viele Schiffe mit Anglern auf einem Haufen.. der Wahnsinn. Dagmar schaute sich erstmal an, wie die anderen ihre Köder und Angelruten vorbereiteten, kam mit einigen ins Gespräch mit wenig Italienisch, etwas mehr Englisch und vielen Gebärden. Dann standen wir stundenlang und es biss kein Fisch. ABER dann!!!! Es gibt tatsächlich noch angelbare Fische in der Adria. Vorzugsweise Makrelen. Sieben Makrelen durften wir am Ende unser Eigen nennen. Anbei Beweisfotos.